Handwerk-Profis: Oft und lange gesucht

Handwerk-Profis: Oft und lange gesuchtđź› 
In der Schweiz mangelt es in den verschiedensten Bereichen an Fachkräften. Dies zeigen aktuell gleich mehrere Studien. Besonders lange müssen Handwerksbetriebe nach neuen Mitarbeitenden suchen. Und die Anzahl ausgeschriebener Handwerksstellen nimmt laufend zu ❗️.
Der Fachkräftemangel in der Schweiz ist bei nicht-akademischen Berufen besonders akut. Dies zeigt beispielsweise der Jobradar des Unternehmens x28 AG. Im zweiten Quartal 2023 waren demnach hinter dem Gesundheitswesen am zweitmeisten Stellen im Baugewerbe ausgeschrieben. Aufgeschlüsselt nach einzelnen Berufen finden sich nach den Pflegefachpersonen (6872 ausgeschriebene Stellen) an zweiter Stelle die Elektromonteure (6314). Auch Schreiner (3561) und Sanitärinstallateure (2738) sind in den Top Ten💧.
Eine Entwicklung, die sich immer weiter verschärft. Gemäss dem Job Index der Adecco Gruppe waren im 1. Halbjahr 2023 im Bereich «Fachkräfte Handwerk und Industrie» nochmals 14 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das zweithöchste Wachstum findet sich im Bereich «Montage & Hilfskräfte» (plus 15 Prozent), das höchste bei «Bau und Ausbau» (plus 20 Prozent)📊.
Stellen bleiben lange unbesetztHandwerksberufe gehören auch zu den am längsten ausgeschriebenen Stellen, so eine Analyse der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF und der BSS Volkswirtschaftliche Beratung AG im Auftrag des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes. Von 2018 bis 2021 waren Stelleninserate für Heizungsinstallateure mit durchschnittlich 76 Tagen am längsten online, zusammen mit jenen für Zimmerleute. Es folgen Technische Zeichner (Bau), Poliere und Vorarbeiter und mit 72 Tagen Sanitärinstallateure. Auch als Branche sind «Architektur und Planung», «Holz und Papier» sowie «Baugewerbe» ganz zuoberst der am längsten ausgeschriebenen Stellen – am anderen Ende finden sich Berufe in der öffentlichen Verwaltung⌨️.
Weniger Handwerker, gleiche NachfrageBefeuert wird der Fachkräftemangel unter anderem durch die geburtenstarken Jahrgänge, die langsam ins Pensionsalter kommen. Auch wollen immer mehr Junge lieber einen akademischen anstatt einem handwerklichen Beruf (siehe Box). Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach handwerklichen Dienstleistungen konstant – schliesslich braucht es weiterhin Fachleute, die unsere Häuser bauen, Heizungen montieren, Leitungen unterhalten und vieles mehr💡.
Mehr Akademiker und AkademikerinnenImmer häufiger entscheiden sich Personen in der Schweiz für ein Studium. Um die Jahrtausendwende lag die Anzahl der über 25-jährigen, in der Schweiz wohnhaften Personen mit höherer Berufsbildung oder Hochschulabschluss unter einer Million. Im Jahr 2021 waren es gemäss dem Bundesamt für Statistik bereits über 2,5 Millionen Personen📍.