✅«Das persönliche Reflektieren ist besonders wertvoll – für beide Seiten!»
Geschäftsführer, Ramon Näf, über die Wichtigkeit persönlicher Mitarbeitergespräche und deren positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur.
❓Herr Näf, es ist Ende November. Wie jedes Jahr stehen bei Ihnen in diesem Zeitraum die Mitarbeitergespräche an. Wie laufen diese ab?
💡Die Mitarbeitenden erhalten bei diesen Gesprächen die Gelegenheit das laufende Jahr zu reflektieren. Was läuft gut, wo sieht man noch Verbesserungspotenziale und wie ist die persönliche Stimmung. Zu wissen, wie es den Menschen in unserem Betrieb geht, ist unser Hauptanliegen. Dafür nehme ich mir auch persönlich gerne Zeit und führe rund 70 Mitarbeitergespräche selbst. Unsere Mitarbeitenden werden dabei auch bewertet und ein persönliches Ziel für das kommende Jahr vereinbart, welches erreicht werden muss. Zudem werden bei diesen Gesprächen auch die Löhne neu verhandelt und allfällige persönliche Boni mitgeteilt. Bei uns erhalten alle Angestellten einen Bonus, sofern es der Geschäftsgang zulässt. Dabei fliessen Faktoren wie Engagement, Verlässlichkeit und eine sorgfältige Arbeitsweise mit in die Höhe der Auszahlung. Das ist allen bewusst und ein guter Ansporn sich in allen Belangen anzustrengen.
❓Vermehrt hört man, dass andere Unternehmen diese regelmässigen Termine nicht, oder nicht konsequent planen. Weshalb liegt Ihnen so viel an den Mitarbeitergesprächen?
💡Reflektion auf beide Seiten ist enorm wichtig. Die besprochenen Inputs bringen die Mitarbeitenden und uns als Unternehmen weiter. Wir haben auch während dem Jahr einen regen Austausch, aber dieser geschieht oft in Gruppen und nicht individuell. Das persönliche Gespräch liegt uns als Familienunternehmung am Herzen. Schliesslich ist die Unternehmung nichts Wert ohne Mitarbeitende. Bei uns wird es immer Mitarbeitergespräche geben und dies nicht deshalb, weil es für uns als ISO Zertifizierter Betrieb sowieso ein Muss ist, sondern weil wir uns aufgrund unserer Unternehmenskultur diese Zeit nehmen möchten.
❓Bei über 70 Mitarbeitenden, wie gelingt es Ihnen da den Überblick zu behalten und wie bringen Sie alle Gespräche in Ihrem Zeitplan unter?
💡Das ist selbstverständlich ein grosser Aufwand, aber bisher haben wir es jedes Jahr geschafft. Randzeiten helfen, da die meisten Techniker tagsüber auf den Sanierungen bzw. auswärts sind. Nicht zu unterschätzen gilt es dabei, dass man sich nach jedem Gespräch wieder neu auf den nächsten Gesprächspartner vorbereiten muss. Aber ich mache das gerne.
❓Und zum Schluss: Was war das Schönste, was Sie an einem Mitarbeitergespräch erlebt haben?
💡Freudentränen! Das gab es schon öfter. Hauptsächlich, weil die Mitarbeitende nicht mit einem Bonus gerechnet haben und dann doch einen erhielten. Diese freiwillige Auszahlung ist alles andere als selbstverständlich. Im Gegensatz zu Konzernen oder Grossbanken können wir Bonusauszahlungen nur dann machen, wenn die Firma effektiv einen Gewinn erzielt hat, was zum Glück in den letzten 15 Jahren immer der Fall war.